Dienstag, 3. Juni 2014

Kontraste

Am letzten Tag, den wir in Bayern verbringen, haben wir ein wahres Kontrastprogramm geplant.

Als erstes ging es zur Gedenkstätte des KZ Dachau und anschließend sollte das reservierte Ticket für das Schloß Neuschwanstein genutzt werden.

Die Ausstellung der KZ-Gedenkstätte ist für Interessierte eine absolute Empfehlung. So wohl die Aufbereitung des heiklen Themas in der Ausstellung, als auch die Gebäude und das Besucherzentrum kann man nur als rundum gelungen bezeichnen.

Verständlicherweise dominierten nachdenkliche Gespräche die Rückkehr zum Auto. Leider war der Zeitplan an diesem Reisetag, bedingt durch die Anfahrt zum Schloß Neuschwanstein, eher eng bemessen. Wir hätten noch wenigstens eine Stunde länger bleiben können.

Nachdem uns das Navi eine Stadtrundfahrt vom Hotel zur Gedenkstätte spendierte, die dank Stau länger dauerte, als erwartet, verlief die Reise nach Hohenschwangau unkompliziert und es konnte sogar ein kleines Zeitpolster herausgefahren werden.

Gestärkt durch einen Imbiss ging es durch den aufgekommenen Regen zum Besucherzentrum und danach zur Bushaltestelle.

Als Überraschung winkte eine unerwartete Wanderung von der Haltestelle am Schloß, die etwa 1,5 km bergab bei anfänglichen Regen über einen asphaltierten Weg führte. Wider Erwarten, war der Weg nicht rutschig und daher gut zu bewältigen.
Zwischenzeitlich klarte es auf und das schöne Panorama erleichterte die kurze Wanderung erheblich.

Angekommen am Schloß war vom schlechten Wetter nichts mehr zu bemerken, die Sonne kam durch und die Jacken wurden zum Ballast, den alle die vielen Stufen im Schloß herumtragen mussten.

Die fertiggestellten Räume gaben einen kleinen Einblick in die Welt Ludwigs II., eine eher düstere und nach heutigen Maßstäben sehr überladene Welt. Erstaunlich war, wie wenig repräsentativ die Räume, von der Größe her gesehen, waren.

Die Eindrücke kaum verdaut, sollte der Heimweg via Pferdekutsche angetreten werden. Übersehen wurde leider, dass die Pferde nicht so lange traben, wie die Busse fahren...
So kamen wir zu einem unerwarteten Bergmarsch, der durch das gute Wetter und die gute Stimmung recht kurzweilig wurde.

Geschafft aber zufrieden mit den Eindrücken vom Tag wurden noch Vorräte für die Heimreise besorgt, schottisch gegessen und der Wagen aufgetankt.

Montag, 2. Juni 2014

lost & found

Nach dem die Fahrt vom Vortag, sowie das Essen am Abend gut verdaut waren, wurden die weiteren Pläne dem Wetterbericht angepasst.

Das hieß für uns, dass es zum Schloß Neuschwanstein und zur Zugspitze gehen sollte.
Kein Problem, schnell die Webseite des Schlosses gecheckt und... festgestellt, dass alle Tickets ausverkauft waren. Ok... dann erstmal zur Zugspitze und dann sehn mer scho.

Die Fahrt zur Zugspitze verlief weitestgehend ohne Überraschungen und nach kurzer Zeit war Garmisch erreicht und ebenso die Zugspitzstation am Eibsee.

An der Station angekommen, stellte sich heraus, dass nicht alle Reiseteilnehmer mit der Seilbahn fahren mochten. Zumal die Ausschilderung versprach:

Zugspitze via Seilbahn
Zugspitze via Zahnradbahn

Also teilte sich die Gruppe und die Seilbahnbenutzer entschwebten alsbald der Zugspitze entgegen und Deutschlands höchster Gipfel wurde bis zur (vermeintlichen) Ankunft der Anderen schon einmal erkundet, fleißig fotografiert und schon mal ein Getränk unter der Höhensonne eingenommen.

Nach einer Weile stellte sich die Frage, wann die Bahn denn eintreffen würde und wo. Eine Station konnte nicht ausgemacht werden und die Zweifel wuchsen stetig. Hilfreich war auch das im Auto zurückgelassene Telefon, dass brav alle eingehenden Anrufe annahm...

Die Vermutung wurde zur Gewissheit, als eine auskunftsbereite Bedienung den Verdacht bestätigte, dass die Zahnradbahn NICHT den Gipfel erreicht, sondern nur den Gletscher unterhalb.
Dieser war ebenfalls mit einer Seilbahn mit dem Gipfel verbunden, was den Verdacht nahelegte, dass ein Treffen eher unwahrscheinlich würde.

Kurzentschlossen machten wir uns auf den Weg ins Tal, was Dank einer quietschvergnügten  chinesischen Reisegruppe recht kurzweilig war.

In der Talstation angekommen machte sich Ernüchterung breit, neben dem Telefon im Auto, befanden sich die Autoschlüssel im Hotel...
Aber nach kurzer Zeit konnte mit dem zweiten Telefon Kontakt mit den in der Sonne liegenden Verschollenen aufgenommen werden und auch sie machten sich auf den Rückweg.
Schon nach ca. 90 min. war die Gruppe wieder vereint und jeweils mit dem Erlebten nicht unzufrieden.

Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter nach Hohenschwangau, um Tickets für eine Besichtigung am Folgetag zu ergattern.

Die Strecke führte uns durchs malerische Tirol, dessen Landschaft wir Dank eines soliden Staus bis kurz vor Füssen ausgiebig geniessen konnten...

In Hohenschwangau konnte das Objekt der Begierde ausgiebig bewundert werden, wenn der Blick nicht gerade von Japanern, Chinesen oder Indern verdeckt war.

Das Besucherzentrum war nicht auf anhieb ausgeschildert und somit wurde die Beifahrerin gebeten in der Kurzzeitparkzone den Wagen für eine Auskunft zu Verlassen.

Zwanzig Minuten später stellte sich die Frage, was passiert sein könnte, zumal ein Hinweis, wo das Besucherzentrum sich befindet, ausgemacht werden konnte. Das Infozentrum war auch weitgehend leer und auf dem Weg zum Besucherzentrum konnte auch kein bekanntes Gesicht ausgemacht werden. Das angerufene Telefon klingelte brav im Auto.

Der ausgesandte Suchtrupp konnte die vermisste Person dann doch im Besucherzentrum ausmachen und mit dem mitgebrachten Telefon Entwarnung gegeben werden.

Nachdem die erfolgreiche Reservierung fast genauso, wie das Schloss bewundert wurde, wurde das Kloster Andechs für das Abendbrot angesteuert.

Dies stellte sich neben nostalgischen Gefühlen als guter Wurf heraus. Das Essen war schmackhaft, preiswert und das Bier über jeden Zweifel erhaben.



















Sonntag, 1. Juni 2014

von Preussen nach Bayern

... ging es am zweiten reinen Reisetag

Etwa 600 Kilometer galt es zu überwinden.
Gestartet wurde nach einem reichlichen Frühstück in einem Cafe, dass wir auf der Suche nach einer Apotheke entdeckt hatten.

Etwas später als gedacht wurde dann die Reise begonnen und unser Auto begann brav die Kilometer auf der einigermaßen freien Autobahn herunterzuspulen.

So kamen wir gegen 17 Uhr nach etwa 6 1/2 Stunden im fast neuen Bold Hotel in München Giesing an und machten uns nach einer kurzen Pause mit vielen anderen auf zum Marienplatz.

Dort wurde ein zünftiges Abendbrot und natürlich eine Maß Bier zu sich genommen.

Anschließend steckten wir noch unsere Nasen in das ziemlich vollen Hofbräuhaus und machten uns dann auf den Rückweg.